Tag der Industriekultur | |
15.04.2012 |
Im Mansfelder Land laden die Mansfelder Bergwerksbahn und andere kulturhistorische Sehenswürdigkeiten in ihrer Umgebung zu einem erlebnisreichen Besuch ein.
In jeder Hinsicht im Mittelpunkt des Geschehens wird die Halde des Zirkelschachts stehen.
Anlässlich des Tages der Industriekultur mehrere Züge auf der Bergwerksbahn unterwegs sein.
An mehreren Industriedenkmälern, die alle auf kurzem Wege von der Bergwerksbahn aus zu erreichen sind, wird es Führungen oder Vorführungen geben.
Der 495 m tiefe Zirkelschacht wurde in den Jahren 1891 bis 1895 durch die „Mansfelder Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft“ geteuft.
Nachdem drei Jahrzehnte lang durch bis zu 2000 beschäftigte Bergleute Kupferschiefer gefördert wurde, endete 1927 seine Produktion.
Die Mansfelder Bergwerksbahn transportierte im Revier Erz, Kohle und Grubenholz, und seit 1883 auch die Berg- und Hüttenleuten zwischen ihren Wohnorten und Arbeitsstätten.
Eine imposante Flachhalde, die bis zu 40 Meter hoch aufragt und mehrere Hektar groß ist, erinnert noch heute an die Bedeutung des Zirkelschachts.
Sie kann an diesem Tag im Rahmen von Führungen durch ehemalige Bergleute des Vereins der Mansfelder Berg- und Hüttenleute
oder individuell begangen werden und ermöglicht nach einem etwas anstrengenden Aufstieg einen wunderbaren Ausblick über die Umgebung.
Eisleben, der Ortsteil Volkstedt mit der gewaltigen Halde des Fortschrittschachts, der Romonta-Schornstein
und am Horizont das Schkopauer Kraftwerk heben sich als Landmarken in der vielfältigen Landschaft besonders hervor.
Zur Anreise benutzt man am besten die historischen Züge der Mansfelder Bergwerksbahn, der ältesten deutschen Schmalspurbahn.
Die geführten Begehungen über die Halde des Zirkelschachts, die etwa 45 Minuten dauern, beginnen immer nach Ankunft eines Zuges
um 09:15 / 10:30 / 12:45 / 14:00 / 15:45 und 17:00 Uhr.
Nach der Führung kann man mit dem nächsten Zug nach Benndorf oder Hettstedt Kupferkammerhütte weiterfahren, wo die nächsten Sehenswürdigkeiten nach einem Imbiss am Eduardschacht warten.
Die zwischen Benndorf/Klostermansfeld und Hettstedt verkehrenden Züge werden von historischen Dampf- und Dieselloks gezogen.
Zusätzlich zu den Personenzügen wird außerdem ein historischer Güterzug zwischen Benndorf und Hettstedt unterwegs sein.
Besonderer Höhepunkt ist in diesem Jahr, dass alle drei betriebsfähigen Dampfloks der Mansfelder Bergwerksbahn zwischen 10:30 und 10:45 Uhr vor dem Lokschuppen in Hettstedt Kupferkammerhütte zu einem „Gruppenfoto“ aufgestellt werden.
Ein Anblick, den man im Bild festhalten sollte und zu dem man mit der Schmalspurbahn bequem anreisen kann - und ihn garantiert nicht verpasst.
Für die Reisenden der Mansfelder Bergwerksbahn stehen in Benndorf (am Bahnhof Klostermansfeld) genügend Parkplätze zur Verfügung. Auch wer mit der Deutschen Bahn aus Richtung Sangerhausen, Magdeburg oder Wippra anreist, kann dort auf die Züge der Bergwerksbahn umsteigen. Die Schmalspurzüge halten nicht nur am Zirkelschacht, sondern auch auf den Stationen Eduardschacht, Siersleben und Thondorf.
Am Bahnhof Benndorf der Mansfelder Bergwerksbahn laden Mitarbeiter der MaLoWa Bahnwerkstatt GmbH ab 10:45 Uhr zu Führungen durch die Werkhallen ein. Ursprünglich 1882 für die Unterhaltung der Fahrzeuge der Mansfelder Bergwerksbahn gegründet, gehört die 1993 durch Mitarbeiter privatisierte MaLoWa heute zu den wenigen Spezialwerkstätten, vor allem für historische und private Schienenfahrzeuge in Deutschland und Europa. Die Führungen beginnen 10:45, 12:00, und 15:15 Uhr und dauern jeweils eine Stunde.
Ebenfalls in Benndorf, im Bahnhofsgebäude des Bahnhofs Klostermansfeld ist der restaurierte ehemalige „Wartesaal II. Klasse“ einen Besuch wert. Dort werden auch Getränke und Gebäck angeboten.
„Dampf an!“ heißt es von 10:00 bis 16:00 Uhr im Mansfeld-Museum in Hettstedt. Zum ersten Mal nach der Winterpause soll die Kesseldampfmaschine aus dem Jahr 1956 wieder unter Dampf gesetzt werden. Daneben werden einige Dampfmodellbauer ihre Modell-Dampfmaschinen und Heißluftmaschinen in Aktion vorstellen. Das Mansfeld-Museum ist von der Station Hettstedt-Eduardschacht zu Fuß in etwa 10 Minuten erreichbar.
Ebenfalls in Hettstedt öffnet die 1889 gegründete Alte Druckerei Heise von 13:00 bis 15:00 Uhr ihre Pforten. 100 Jahre lang wurden auf den heute noch existierenden Maschinen die unterschiedlichsten Druckerzeugnisse hergestellt. Eine besondere Rarität ist die Rotationsmaschine der Schnellpressenfabrik Frankenthal von 1899.
Nachdem die Lok 11 mit dem Personenzug Hettstedt verlassen hatte, folgte der Güterzug mit Lok 20 und im Vorspann Lok 9.
Bei wunderschönen Fotowetter, also auch bei optimalen Licht, die Sonne stand zu diesem Zeitpunkt so, dass die Tore des Lokschuppens angestrahlt wurden, begann zur angegebenen Zeit die Aufstellung der Loks.
Sie wurden auf Wunsch der anwesenden Eisenbahnfreunde in der Reihenfolge ihrer Nummern aufgestellt.
Es entstanden sehr imposante Bilder, auch der Sound war unvergleichlich, was sich leider nur auf Video festhalten lässt.
Dieser Tag war der Abschied von Lok 11, vermutlich für längere Zeit! Im Monat September ist dann auch für Lok 9 der Tag des Abschiedes gekommen, auch sie hat Fristablauf!
Wer diese Lok noch einmal erleben möchte, hat also dann die letzte Gelegenheit!!!
Text: Reiner Frönicke • MBB
Die Darstellungen sind noch in Arbeit.
Ausserdem ist (manchmal) der fiktive P 113 zum Testen der Kollisionswarnung als Geisterzug auf Kollisionskurs.
Auf der Basis des veröffentlichten Fahrplanes gibt es hier die